Stadt Neumarkt i.d. OPf. Herrn Oberbürgermeister Th. Thumann
Rathausplatz 1 92318 Neumarkt
Antrag Nr. 92 der Freien Liste Zukunft zur nächsten Sitzung des Verwaltungssenats bzw. Stadtrates der Großen Kreisstadt Neumarkt i.d.OPf.
Energiekonzept für die Stadt Neumarkt 10 –Jahresplan - 2007 bis 2017
Anmerkung: Dieser Antrag wurde den Fraktionen, dem Oberbürgermeister (damit der Ver-waltung) den Stadtwerken, der Bevölkerung über Internet zur Begutachtung, Ergänzung, Verbesserung vorgelegt Jetzt wird er im Stadtrat zur Beschlussfassung eingereicht
Der Stadtrat möge beraten und (eventuell) in den Ausschüssen beschließen:
1.Bestandsaufnahme und allgemeine Bemerkungen 2.Zielsetzungen 3.Wege 4.Begründungen
Zu 1. Bestandsaufnahme und allgemeine Bemerkungen
Der Stadtrat der Stadt Neumarkt hat am 20 Juli 2004 einstimmig ein Stadtleitbild beschlos-sen und seither zu wenig getan um diese sehr wichtigen und guten Ideen konsequent umzuset-zen. Zwar gibt es mit dem geplanten Blockheizkraftwerk durch die Stadtwerke Schritte in die richtige Richtung. Kontraproduktiv sind dagegen die vom Stadtbauamt angeregten Be-schränkungen von Kollektorflächen auf Dächern im Stadtgebiet. Insgesamt gesehen besteht in Neumarkt erheblicher Handlungsbedarf, denn
-nach wie vor wird viel zuviel teure Primärenergie verbraucht -werden die Möglichkeiten Energie zu gewinnen dadurch dass man Energie einspart, viel zu wenig genutzt. (Nützlicher Nebeneffekt dabei: erhebliche Kostenminderung) -sind, selbstkritisch gesehen, die Stadt und sind die Stadtwerke keine leuchtenden Vor-bilder in Sachen Energieeinsparung. Dies liegt zu aller erst in der Verantwortung des Stadtrats. -werden vielfältigste Möglichkeiten des effizienten Energieeinsatzes zu wenig genutzt -ist die Firmenphilosophie der Stadtwerke umzuschreiben. Sie ist zu sehr auf Zuwachs beim Verbrauch ausgerichtet, denn auf Einsparung. Für Änderungen ist eine politische Entscheidung nötig. -fehlen in Neumarkt intelligent gesteuerte, dezentral angesiedelte Blockheizkraftwerke in denen beim Einsatz zum Beispiel von Gas, besser noch Biogas (o.a.) Elektroenergie gewonnen wird und die Abwärme zu Heiz- und Kühlzwecken genutzt werden kann. Ziel dabei ist, die effizientere Nutzung. -ist unsere Ökobilanz äußerst negativ. -wird auch in Neumarkt die Energie für Verbraucher immer teurer werden. Für viele ist sie heute schon nicht mehr bezahlbar.
Insgesamt gesehen werden Unmengen von Energie vergeudet. „Ökonomisch gesehen ist dies unsinnig, ökologisch ein schierer Wahnsinn.“ (Spiegel 7/07)
Die Stadt Neumarkt ist in der glücklichen Lage, eigene Stadtwerke zu haben und aufgrund seiner Rücklagen (zurzeit etwa 80 Millionen Euro) sofort erhebliche Mittel für den notwendigen und dringlichen Umbau im Bereich Energiewirtschaft tätigen zu können und damit einen notwendigen, längst überfälligen Weg zu gehen. Anmerkung: Es sei denn, man investiert die Rücklagen in unnötige, eigentlich Energie vernichtende Projekte, wie z.B. die geplante Stadthalle, Tiefgaragen, achtspurige Fahrbahnen), alles Dinge, deren Bedarf nicht nachgewiesen ist.
Zu 2. Zielsetzungen:
Siehe auch die mustergültigen, am 20.Juli 2004 (!!) vom Stadtrat einstimmig beschlossenen städtischen Leitlinien (S 100f).
-Binnen der nächsten 10 Jahre werden mindestens 50 Prozent unseres Elektroener-giebedarfs aus BHKWS, durch Kraft-Wärme-Kopplung erzielt. –die Energiezentrale Pfleiderer nicht einberechnet - (Anmerkung: Vorbild kann eventuell Schwäbisch Hall sein- Gespräche und ein Besuch dort sind von der BI für gesunde Luft vorbereitet worden, der Stadtrat ist zu einer fahrt dorthin eingeladen. Termin 12.5.07). -Ein für die Wärmeverteilung notwendiges Verteilernetz wird gebaut -Die Stadt zahlt Zuschüsse für private BHKWs (auch Biogas betriebene) die im Interesse der Stadt liegen und mittels derer mit Stadtwerken kooperiert wird. -Die Stadt/Stadtwerke verschaffen mit der Umsetzung des neuen Energieprogramms regionalen Betrieben erhebliche Aufträge -Die Aufklärung der Verbraucher in Bezug auf Energieeinsparung und effizienteren Ein-satz wird verstärkt betrieben. -Wind-, Solarenergie werden verstärkt genutzt.
Zu 3: Wege, (soweit nicht unter Punkt 2 behandelt)
-Einschränkungen bezüglich Solarenergie (Kollektorfläche) werden sofort beseitigt -An geeigneten Standorten werden Windkraftanlagen gebaut -Informationen werden verstärkt eingeholt und für die Bürger geboten, z.B. über Zu-schussmöglichkeiten -Schulen werden zu Wettbewerben im Bereich Energieeinsparung animiert -Energiesparen und effizienter Einsatz von Energie wird von der Stadt vorbildlich praktiziert zum Beispiel durch Gebäudesanierungen und den Einsatz entsprechender Schalt- und Regeltechniken, Einsatz von Energiesparlampen und effizienteren Einsatz von Licht im öffentlichen Raum usw.. -Bebauungspläne werden ab sofort ökologisch ausgerichtet -Mehrere Plusenergiehäuser werden gefördert (Stadt baut nötigenfalls ein Musterhaus) -Der Energieverbrauch in den Haushalten wird über 20 Prozent gesenkt - eine Empfeh-lung für Privat – (allein der Standby-Betrieb kostet durchschnittlich etwa 90 Eu-ro/Jahr) -Die Stadt gibt über seine Gebäude alljährlich einen Energiebericht, nennt also den Verbrauch an m² Gas bzw. Liter Öl pro m² Wohn- oder Bürofläche.( derzeit im Schnitt ca. 16 l Öl, entspricht in etwa in etwa 16 m³ Gas /m²) möglich sind 2-3 Liter/m² -Der Bau mindestens einer Biogasanlage wird, eventuell in Kooperation mit dem Maschinenring, geplant und angestrebt
Zu 4: Begründungen:
Gegen zunehmende Klimaerwärmung und die damit verbundene Klimaka-tastrophe wirken
Sich nicht schuldig machen
Den Anteil von Atomstrom senken (derzeit 40%) – Gefahren mindern
Ressourcen schonen
Christliche Sicht: Schöpfung respektieren
vorbildlich wirken
Geld sparen und Geld sinnvoll nutzen
Viel Arbeit schaffen (s. Gemeinde Güssing/Österreich )
„junge Stadt“ gewährleisten ( der Abwanderung unserer Jugend entge-genwirken)
Ruf Neumarkts verbessern
i.A.
Hans Walter Kopp Stadtrat Freie Liste Zukunft Fraktionsvorsitzender
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