Stadt Neumarkt i.d. OPf. Herrn Oberbürgermeister Th. Thumann Rathausplatz 1 92318 Neumarkt
Antrag Nr. 78
der Freien Liste Zukunft/Bündnis90 Die Grünen
zur nächsten Sitzung des Stadtrates der Großen Kreisstadt Neumarkt i.d.OPf.
Kulturpreis an die Mitwirkenden im Projekt: Ilse Haas und „Der letzte Brief“
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, wir bitten beiliegenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Stadtrates zu setzen. Mit freundlichen Grüßen i.A.
Kulturpreis der Großen Kreisstadt Neumarkt i.d. OPf. 2006 an die Mitwirkenden im Projekt: Ilse Haas und „Der letzte Brief“
Der Stadtrat möge beschließen:
An die Mitwirkenden SchülerInnen und Lehrkräfte bei oben angeführten Projekten wird der Kulturpreis 2006, alternativ ein Sonderpreis, der Großen Kreisstadt Neumarkt i.d. OPf verliehen. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Weihnachtssitzung 2006.
Anmerkung:
Mit zunächst vertraulichem Schreiben vom 3.9.06 an alle Fraktionsvorsitzenden, der im Neumarkter Stadtrat vertretenen Fraktionen, sind diese von uns gebeten worden, sich zu o.a. Antrag zu äußern. Um Antwort wurde, mit zwischenzeitlich einer nochmaligen Erinnerung, bis 30.9. gebeten. Bedenken wurden von keiner Seite vorgetragen, wir gehen daher von Einverständnis aus und reichen den Antrag Nr. 78 hiermit ein. Er wird wie folgt begründet.
Begründung:
Die SchülerInnen des Ostendorfer Gymnasiums haben, gemeinsam mit ihren Lehrern, durch die Vorarbeiten und das Projekt „Ilse“ und „Der letzte Brief“ insgesamt einen wesentlichen Anstoß dazu gegeben, dass das Leid der ehemaligen Neumarkter Familie Haas – allesamt jüdischen Glaubens - nicht in Vergessenheit geraten wird. Bekanntlich wurden mehrere Mitglieder dieser Familie in Konzentrationslagern von Nazi-Verbrechern ermordet.
Die Aufführung des Musicals stellte einen der kulturellen Höhepunkte der letzten Jahre in Neumarkt dar.
Die Teilnehmer am Projekt leiteten maßgeblich auch in die Wege, dass Angehörige der Familie Haas, die jetzt in den USA wohnen, nach Neumarkt eingeladen wurden und somit versucht wird, weitere Schritte in Richtung Versöhnung zu tun.
Unsere SchülerInnen haben durch das Erinnern an die schlimme Vergangenheit auch in unserer Stadt Stellung bezogen für Toleranz und Demokratie, gegen Rassismus und Faschismus, für Freiheit des Denkens und des Glaubens, für Minderheitenschutz und gegen die Allmacht von Mehrheiten. Dies ist wegweisend.
Für dieses außergewöhnliche, vorbildliche und bisher einmalige Wirken muss der Kulturpreis der Stadt Neumarkt verliehen werden.
Für die Fraktionsgemeinschaft aus
Freier Liste Zukunft e.V. und Bündnis 90/Grüne
i.A.
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