Hans-Jürgen Madeisky Neumarkt, 24.10.06
Stadtrat (FLitZ)
An den Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt Herrn Thomas Thumann
An die Fraktionsvorsitzenden
Armut in Neumarkt – Reaktion der Stadt - Antrag
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Mittelbayerischen Zeitung vom 24.10.0606von heute nehmen Vertreter der Caritas, der Diakonie und der Landrat – nicht jedoch Vertreter der Stadt Neumarkt - Stellung zum Thema: Armut in Neumarkt.. Bestätigt wird, dass „die Armut in Neumarkt angekommen ist“. Bekannt dürfte sein, dass viele der Armen unverschuldet in diese missliche Situation geraten sind und dringend verstärkte Hilfe brauchen. Sicherlich wirkt die Stadt bereits in vielen Bereichen positiv. Wir sollten uns jedoch darüber hinaus– besonders in Kooperation mit den helfenden Organisationen - gemeinsam Gedanken machen, wie wir die Arbeit verbessern können und wie weitergehende Hilfe geleistet werden kann.
Folgende Vorschläge stelle ich hiermit allgemein zur Diskussion, ohne Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen und verbunden mit der Bitte, die Punkte zu beraten und nötigenfalls zu ergänzen. Außerdem stelle ich hiermit den Antrag, die Angelegenheit in der Sitzung im November im Stadtrat öffentlich zu behandeln:
- Gebührenerlässe für Arme in der Bücherei und z.B. beim Passamt u.a.m.
- Dämpfen der Gebühren bei den Stadtwerken. ( Strom, Gas, Wasser, Eintritte in Freibad)
- 9 Euro Nachlass pro Monat auf Stromrechnung (Vorbild E.on)
- Einrichtung einer Wärmestube in Neumarkt bzw. Förderung
- Bezuschussung einer weiteren Arbeitskraft bei der Schuldnerberatung
- Unterstützung von Christlicher Arbeiterhilfe (CAH) und Jurawerkstätten durch städtische Aufträge
- Preisgünstiges Mittagessen für bedürftige Kinder
- Verstärkte Förderung des Leb-mit-Ladens
- Benennung eines Ansprechpartners/ einer Ansprechpartnerin in der Stadtverwaltung
- Werbung von Sponsoren (Privatpersonen z.B– Handwerk.- Dienstleistung – Industrie)
- Verstärkter Bau von bezahlbaren Wohnungen, Renovierungsarbeiten wo nötig
- Unterstützung von bedürftigen Schüler/Schülerinnen - Eltern beim Materialgeld
- Verzicht der Stadträte auf Freibiermarkn und sonstige Zuwendungen, stattdessen Spende zur Mitfinanzierung von z.B. Punkt 7.
- Keine kostenlose Überlassung des Reitstadels für bestimmte Parteien.
In der Summe gesehen scheinen die geforderten Maßnahmen umfangreich. Auf die Betroffenen bezogen handelt es sich jedoch um kleine Schritte, die Neumarkt sich in jedem Fall leisten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen Madeisky
(Stadtrat, FLitZ)
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